Wo wir gestartet sind

Die Kunden haben vor rund zehn Jahren gebaut und zu diesem Zeitpunkt auch die Terrasse angelegt. Douglasie als Bodenbelag, darauf ein Sonnensegel: So weit so gut, aber beides war inzwischen doch in die Jahre gekommen, sodass etwas Neues her sollte, das zum einen haltbarer sein würde und zum anderen mehr Aufenthaltsqualität bietet. Die Terrasse zu renovieren sollte also sowohl mehr nutzbare Fläche als auch eine bessere Witterungsbeständigkeit bringen. Die Süd-West-Ausrichtung des Gartens sorgte zudem dafür, dass auch ein besserer Schutz vor der tief stehenden Sonne am Nachmittag und Abend umgesetzt werden sollte.

Wie wir geplant haben

Da die alte Terrasse bis auf die Betonsole zurückgebaut wurde, konnten wir die für das Dach erforderliche Entwässerung fast vollständig unterhalb des neuen Bodenbelags verlegen, lediglich der Austritt des Fallrohrs aus der Stütze oberhalb der Verankerung dieser auf der Sole konnte aus statischen Gründen nicht komplett unter das Pflaster gelegt werden.

Die Putz-Fassade im Erdgeschoss wird im ersten OG von einer Verkleidung aus Holz abgelöst, was wir bei der Höhe des Wandanschlusses zu berücksichtigen hatten. Die Unterkante der Rinne als niedrigsten Punkt haben wir so geplant, dass die spätere Nachrüstung von Ganzglasanlagen oder Senkrechtmarkisen möglich ist, ohne die Durchgangshöhe zu unterschreiten. Gerade bei größeren Bauherren ist es hier sinnvoll, auf jeden Zentimeter zu achten. In diesem Fall waren beide Anforderungen mit einer sinnvollen Dachneigung umsetzbar.

Da das Ziel eine längere Nutzung der Terrasse war, haben wir zusätzlich zu den vorhandenen Wandleuchten dimmbare LED-Spots in die Sparren des Daches integriert. Gegenüber den Wandleuchten haben diese den Vorteil, dass sie weniger blenden und weniger Schatten werfen. Schließlich kommt das Licht hier – ebenso wie in Wohnräumen – direkt von oben.

Als Markise kam eine markilux 779 tracfix mit einem Transsolair-Schattenplus zum Einsatz. Um dem Wohnzimmer hinter der Terrasse nicht zu viel Licht zu nehmen, haben wir auf einen vergleichsweise hellen Markisenstoff gesetzt. Bei Räumen, die über zahlreiche weitere Lichtquellen verfügen (oder falls eine Verdunklung gewollt ist) kann natürlich auch ein dunkleres Tuchdessin zum Einsatz kommen. Das Schattenplus aus Transsolair stellt sicher, dass der Blick in den Garten nicht gänzlich versperrt ist, Sonne und neugierige Blicke aber außen vor bleiben. Gerade wer kleine Kinder hat, wird dieses semitransparente Material schnell zu schätzen lernen!

Da Beleuchtung und Markise gleichermaßen über den weit verbreiteten Somfy-io-Standard kommunizieren, reicht eine einzige Mehrkanal-Fernbedienung zur Steuerung aus. Außerdem ist die Verknüpfung mit Smart-Home-Systemen wie Alexa mit wenig Aufwand möglich.

Die Terrasse renovieren: So haben wir gebaut

Das Dach selbst haben wir gebäudeseitig im Ringbalken verankert. Da die Fassade an dieser Stelle aus verputztem WDVS bestand, haben wir den Raum zwischen Wand und Profil gegen eindringendes Wasser abgedichtet. Das Wandanschlussprofil selbst nimmt die elektrischen Komponenten wie Trafo, io-Empfänger und Verteilung auf. Eine nahegelegene Verteilerdose sorgt für die Zuleitung. Bei Neubauten wäre es zudem möglich, die Stromversorgung von hinten in das Profil zu führen und so komplett zu verstecken.

Die drei gartenseitigen Stützen haben wir auf die vorhandene Betonsole aufgeschraubt, da diese als Grundlage für die spätere Pflasterung der Terrassen erhalten bleiben sollte. Wo kein solcher Untergrund vorhanden ist, erstellen wir immer ein Punktfundament, um die erforderliche Stabilität sicherzustellen.

Die Erweiterbarkeit

Um eine spätere Erweiterung zu einem kalten Wintergarten im Blick zu behalten haben wir uns bei der Markise für eine Montage mit Laibungswinkeln entschieden: Sollte die eine oder andere Seite zu einem späteren Zeitpunkt noch geschlossen werden, bleibt so der äußere Sparren frei und kann ein Seitenteil oder Keilfenster aufnehmen. Aus diesem Grund haben die äußeren Sparren auch keine Beleuchtungselemente erhalten.

Klar muss aber auch sein, dass zur Verhinderung eines Wärmestaus auch bei Kalt-Wintergärten oder Sommergärten eine Aufglasmarkise immer die bessere Wahl ist. Eine solche Erweiterung war hier aber kein kurzfristiges Ziel. Und da eine Aufglasmarkise zwei Senkrechtmarkisen als Ersatz des Schattenplus erforderlich gemacht hätten, fiel die Abwägung in diesem Fall zugunsten der 779 aus. Schlussendlich konnten wir und die Bauherren das Projekt „Terrasse renovieren“ komplett in der kalten Jahreszeit durchführen und passend zu den ersten Sonnenstrahlen war alles fertig.